Einzug ins Mehrwerk

Das Werkheim Uster bezieht Ende November das neue «Mehrwerk» im Lorenquartier in Uster. Ein Meilenstein, damit Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf in den Arbeitsalltag integriert werden können. Verschiedene Aufträge im Rahmen des Einzugs wurden bereits in inklusiver Zusammenarbeit vollbracht.

Ein Werkheim-Transporter hält vor dem «Mehrwerk»-Gebäude, aussteigt das Werkheim-«Zügelteam». Manu Braun, ein kräftiger Mann, erklärt: «Unser Laster ist voll mit Lager-Gestellen. Diese haben wir abgebaut, transportiert und werden sie im 2. Stock wieder aufbauen. Hartnäckig waren die Traversen zum Auseinandernehmen, aber schlussendlich haben wir alles geschafft». In den letzten zwei Wochen hat das Werkheim-Zügelteam mit sieben Mitarbeitenden viel Muskelkraft und Engagement gezeigt. Sie leisteten Vorarbeit für das externe Zügelunternehmen, das anschliessend die vielen Kisten und Maschinen transportieren wird.

Viele Kontakte

Der Umzug wie auch der Innenausbau waren so geplant, dass viele Kontakte hergestellt werden konnten. So haben zwölf Werkheim-Mitarbeitende auf der Baustelle im «Mehrwerk» einen inklusiven Arbeitseinsatz geleistet. Gemeinsam mit dem «Mehrwerk»-Mieter Gigamaler haben sie Wände, Decken und Türrahmen abgedeckt, gespritzt sowie den Pinsel und die Rolle geschwungen – und so einen wunderbaren Eindruck vom Beruf eines Malers erhalten. Des Weiteren ist der Aufbau der neuen Büromöbel als inklusive Zusammenarbeit mit Büro Schoch geplant. «Das Ziel ist es, Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf in den Arbeitsalltag zu integrieren», sagt Daniel Dietrich, Geschäftsbereichsleiter Betriebe. Dies geschehe vor allem durch die im «Mehrwerk» eingemieteten Firmen und die daraus entstehenden Berührungspunkte. Von diesem Austausch, ist Daniel Dietrich überzeugt, haben alle profitiert.

Wie wir künftig arbeiten

Neu gibt es drei grosse Teams mit unterschiedlichem Inklusionsgrad. «So können sich Mitarbeitende beruflich weiterentwickeln, ohne sich von den Kolleginnen und Kollegen verabschieden zu müssen», begründet Katrin Roth Jenal, Fachverantwortliche Agogik. Die Rollen der Mitarbeitenden sind flexibel und je nach Auftrag können sich Teams dem Bedarf entsprechend formieren. Mitarbeitende wählen ihren Arbeitsplatz entsprechend ihren Stärken und können Neues ausprobieren. Sie werden von Fachmitarbeitenden begleitet und erhalten mehr Verantwortung im gesamten Produktions- oder Dienstleistungsprozess.

Auch bei bestehenden Kundenbeziehungen wird nach mehr Inklusionspotential gesucht. Gibt es Aufträge, die direkt beim Kunden erledigt werden könnten? Im Team und mit Partnerfirmen analysieren die Mitarbeitenden diese Fragen, um mehr Möglichkeiten für Inklusion zu schaffen.

Am Mensch ausrichten

Das Projekt «Mehrwerk» vom Werkheim Uster wird unterstützt vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB). Inklusion heisst im Kern, dass nicht Menschen mit Behinderungen allein gefordert sind, sich zu integrieren und sich an eine gegebene Umwelt anpassen müssen. Sondern dass die Arbeitswelt so ausgestaltet ist, dass alle Menschen gleichberechtigt tätig sein können – egal wie unterschiedlich sie sind. Gesellschaftliche Teilhabe ist ein Grundrecht, das in der UNO-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist.

Das «Mehrwerk» steht für mehr Zusammenarbeit, mehr Möglichkeiten, mehr Inklusion. Weitere Informationen dazu finden Sie hier:

zum Mehrwerk

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